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Lebendige Innenstadt

Eine lebendige Innenstadt wünschen wir uns alle. Wohnen, einkaufen, genießen, feiern – die Nutzung dort angesiedelter Betriebe und die Pflege der Tradition in unserem Stadtkern – welcher das Gesamtbild maßgeblich prägt und letztlich den Wiedererkennungswert der Stadt ausmacht –, ist sehr vielfältig. Dennoch wird oft von einer schleichenden Verödung des Angebots gesprochen. Ladenschließungen, Leerstände, punktuell überhöhte gewerbliche Erdgeschossmieten und die wenigen noch unerfüllten Nachholbedarfe bei der Altbausanierung sind dabei genauso Themen wie schwierige Entwicklungen beim beweglichen und ruhenden Verkehr oder eine aufkommende Unduldsamkeit bei einzelnen BewohnerInnen der Altstadt gegenüber Festen und Sonderaktivitäten. Diese und weitere möglichen Gründe wurden und werden viel diskutiert, was fehlt sind neue Ansätze und Wege.

Wir möchten Ideengeber sein und offen über Vorschläge sprechen. Die gastronomische Vielfalt in Ladenburg ist groß und die geschaffenen Möglichkeiten zur Außenbewirtschaftung in wärmeren Jahreszeiten sind begrüßenswert. Auf dieses Pfund sollten Gastgewerbe und Handel setzen und Ladenburg konsequent zum regionalen Anziehungspunkt weiterentwickeln – Ladenburg: Feinschmeckerparadies und Einkaufserlebnis am Neckar. Begriffe wie „Shopping im Schlendern“, Slow Food, sauber, gut und fair sollten langfristig prägend für diese Strategie sein und dabei auch die BewohnerInnen der Altstadt, deren Toleranz erforderlich bleibt, mitnehmen. Wie positive Beispiele, etwa in der Pfälzer Kleinstadt Deidesheim/Weinstraße, zeigen, können solche Strategien zu einer Situation beitragen, die letztlich zum Vorteil aller Beteiligten ist. Der Ausbau von Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen und Geschäftsleute ist ein weiterer bedeutender Punkt, um Ladenburgs Attraktivität – auch für Besuche und Reisen – zu steigern.

Traditionsfeste und regelmäßige Märkte gehören dazu, soweit es sich um Eigeninitiativen Beteiligter (z.B. „Ladenburg tafelt“, Wochenmarkt) oder zumindest um echte Gemeinschaftsinitiativen der ganzen Kommune handelt (so etwa beim Altstadtfest). Es ist aber nötig, klar-zustellen, dass sie keine städtischen Kernaufgaben sind, also keinen zu großen Aufwand öffentlicher Finanzmittel erfordern dürfen. Das gilt z.B. für die derzeitige Organisation des Weihnachtsmarkts, die langfristig nicht allein an den Finanzen der Kommune hängen bleiben darf.

Bei jedem Konzept einer Altstadtbelebung stehen also Initiativen für und aus der Mitte der Bewohnerschaft im Zentrum. Sowohl die örtlichen Organisationen von Handel und Gastronomie, als auch die Stadtverantwortlichen müssen in netzwerkartiger Kooperation die fördernde, beratende Rolle bewusst annehmen, die ihnen dabei zufällt. Das gilt besonders für kundennahen Gewerbezweige, die eine Chance in unserer Stadt suchen. Wirklich handhabbar wird die Zusammenarbeit zur Stadtbelebung besonders durch die feste Adresse eines „Kümmerers“ bei der Stadtverwaltung, wo die Fäden zusammen laufen. Dazu muss keine Planstelle neu entstehen, aber es müssen Verantwortlichkeiten definiert und kurze Wege zu denen eingerichtet und erprobt werden, die dazu beitragen können, unsere Stadt zu (re-)vitalisieren. Ein Mangel an derartiger Verwaltungszuständigkeit bleibt nicht ohne Folgen. Das zeigt aktuell die Abwanderung eines schon lange erweiterungs- und standort-suchenden, in Ladenburg angestammten Orthopädiefachgeschäfts in eine Nachbarstadt – die über solche Zuständigkeiten in der Verwaltung und über das entsprechende Netzwerk verfügt.

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